Divertimento für 8 Holzblasinstrumente,


Saar-Mosel-Rundschau, 12.7.1979,
Holzbläserensemble des Trierer Orchesters im Südwestfunk
Adolf Berg


"Der weit über Trier hinaus bekannte Komponist Heinz Heckmann war im Rahmen der Sendung „Komponisten aus Rheinland-Pfalz“ mit der Komposition „Divertimento in vier Sätzen für acht Holzblasinstrumente“, gespielt vom Holzbläserensemble des Städtischen Orchesters Trier unter der Leitung von Rainer Baum zu hören.
Der erste Satz „Allegro moderato“ war bereits 1975 als Konzertetüde für eine „Orchester-Demonstration“ in Trierer Schulen entstanden. Seit Jahren schon gehen Gruppen des Städtischen Orchesters in die Schulen, um die Schüler mit den Instrumenten bekannt zu machen und zum Konzertbesuch zu motivieren. Dem Komponisten Heckmann, Musikpädagoge und von Haus aus Fagottist, war es mit diesem Werk hervorragend gelungen, die klangliche Eigenart, die Spiel- und Kombinationsmöglichkeiten der Holzblasinstrumente herauszustellen. Es handelt sich hier nicht nur um das gängige Holzbläserquintett Querflöte, Oboe, Klarinette, Fagott, sondern auch um die Zweitinstrumente Piccoloflöte, Englisch Horn, Bassklarinette, Kontrafagott. Harmonisch nicht sehr problematisch (erweiterte Tonalität) war das Werk gerade für junge Menschen eingängig durch die Vorherrschaft des Rhythmus und kam daher auch gut an.
Heinz Heckmann hat inzwischen drei weitere Sätze hinzu komponiert: ein „Nocturno pastorale“ (Lento), in dem sich über ostinatem Klanggrund von paarig gekoppelten Melodieinstrumenten hinziehen. Man denkt unwillkürlich an Bartoks „Konzert für Orchester“. Geradezu sprühend von Witz und guter Laune ist das „Allegro scherzando“, das Finale ein grotesker Marsch „Allegro vivace“, der es, vor allem rhythmisch, „in sich hat“. Das Ganze ist eine musikalisch vergnügliche Musik, in der die satztechnischen Mittel geistvoll eingesetzt sind: polyrhythmische Ostinati, Taktwechsel, Wechsel von mehr homophonen mit polyphonen Stellen, die durch Imitation und motivische Arbeit geprägt sind. Immer wieder gibt es mixturartige Stimmkoppelungen in verschiedenen Intervallen, die die Farbpalette der acht Instrumente nochmals bereichern, aber zusätzliche Anforderungen an die Intonation stellen. All diesen Anforderungen wurden die Ausführenden voll gerecht. Unter der Stabführung des engagierten Rainer Baum spielten sie nicht nur tonrein und präzise, sondern klangfreudig und voll Esprit, so dass es eine Lust war zuzuhören. Dem Werk kann man, gerade auch im Hinblick auf seine pädagogischen Möglichkeiten eine weite Verbreitung nur wünschen."

Hörprobe